Zahnerkrankungen Katze

Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Katzen und sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, da chronische Verläufe Herz, Leber und Nieren des Tieres schädigen können. Die Zähne von Katzen sollten idealerweise einmal im Jahr beim Tierarzt kontrolliert werden.

Woran erkenne ich, dass etwas nicht stimmt?

Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Meist ist die Erkrankung bei sichtbaren Symptomen schon weit fortgeschritten. Anzeichen für eine ernsthafte Zahnerkrankung sind beispielsweise

  • übler Mundgeruch
  • fehlende oder abgebrochene Zähne
  • rote und entzündete Stellen beim Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch (gesundes Zahnfleisch bei Katzen ist blassrosa)
  • bräunliche Beläge, Zahnstein, vor allem an den hinteren Zähnen
  • Entzündungen der Mundhöhle, geröteter Rachen
  • Schwellungen im Kopf- und Kieferbereich
  • Katze frisst nicht oder deutlich weniger
  • Verweigerung von Trockenfutter
  • Katze kaut nur auf einer Seite und hält den Kopf schief
  • Katze speichelt vermehrt (Sabbern), das Fell um den Mund herum ist feucht und verklebt
  • Katze lässt Futter beim Fressen aus dem Mund fallen
  • abnehmender Spieltrieb, kein Streicheln am Kopf- und Mundbereich, Apathie

Die ersten Zähne

Zahnprobleme treten auch bei jungen Katzen auf. Katzenkinder haben 26 Milchzähne, die im Alter von 3-6 Wochen durchtreten und im Alter von 3-6 Monaten von den insgesamt 30 bleibenden Zähnen abgelöst werden. Abgebrochene Milchzähne können dazu führen, dass sich der nachfolgende, bleibende Zahn nicht richtig entwickeln kann, es können Zahnfehlstellungen entstehen oder der Zahn stirbt ab. Lassen Sie sich von uns beraten, wenn Sie vermuten, dass ihrem Katzenkind

  • Zähne fehlen
  • sich zu viele, evtl. doppelte, missgestaltete oder abgebrochene Zähne zeigen
  • das Zahnfleisch hochrot erscheint und blutet
  • das Tier nicht richtig saugen kann

Zahn- und Maulerkrankungen bei erwachsenen Katzen

Abgebrochene Zähne beim Raufen oder durch Unfälle, Gingivitis (Zahnfleischentzündung), Parodontose (Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischtaschen), FORL (Abbau der Zahnsubstanz durch eigene Körperzellen, beginnend an der Zahnwurzel), Stomatitis (Entzündung des gesamten Maulbereichs), der eosinophile Granulomkoplex (Geschwüre und Knötchen an Lippen- und Mundschleimhaut) sowie Mundhöhlentumoren und Kieferbrüche müssen rasch behandelt werden und gehören in die Hände eines erfahrenen Tierarztes. Alle diese Erkrankungen gehen mit deutlichen Schmerzen - häufig vom Besitzer unbemerkt - für die Katze einher und führen unbehandelt zu weiteren schweren Beeinträchtigungen.

Vorbeugung

Kontrollieren sie die Mundhöhle ihrer Katze regelmäßig auf krankhafte Symptome. Achten Sie auf das Fressverhalten und andere Verhaltensveränderungen ihrer Samtpfote. Wir empfehlen, ihre Katze bei Zahnproblemen regelmäßig zur Früherkennung vorzustellen, damit wir das weitere Vorgehen und die Kontrollintervalle individuell besprechen können.

Manche Katzen dulden - wenn von klein an eingeübt - eine Zahnpflege mit Katzenzahnbürsten. Daneben bieten sich spezielle Dentalfuttermittel an. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Zahnsteinentfernung in Narkose sinnvoll und beugt weiteren Zahnerkrankungen vor.

Wann muss geröntgt werden?

Bestimmte, leider besonders schmerzhafte Zahnerkrankungen gehen von der Zahnwurzel aus und können nur im Röntgenbild sichtbar gemacht werden. Bei FORL beginnt der Abbau der Zahnsubstanz durch körpereigene Zellen unten im Wurzelbereich und zerstört - von oben nicht sichtbar - die gesunden Zähne. Die Zähne müssen zeitnah entfernt werden, da FORL nicht heilbar ist.